Dienstag, 8. April 2014

Feuer-werk

بسم الله الرحمن الرحيم


Zünd' das Streichholz an, halt es ran, schau zu, was geschieht,
schau mit Bewunderung auf das Lichter- und Farbenspiel,
das in Funken beginnt und sich über den Himmel ausbreitet,
in tausend Farben und Formen über den Himmel ausweitet
und doch berührt es nichts, wo es sich doch verteilt in alle Seiten -
Welch ein Vergnügen für das Auge, dieser wunderschöne Anblick,
doch vom gesamten Spektakel empfängt das Ohr nur ein dumpfes 'Klick',
jedes Mal, wenn ein Feuerwerk beginnt und es unsere vollste Aufmerksamkeit für sich gewinnt,
ein dynamisches Kunstwerk, Farben auf einer endlosen Leinwand,
geführt vom Pinsel einer unsichtbaren Künstlerhand -

Und wenn dem Künstler die Farben auslaufen und alles über das Bild verläuft,
es an einigen Stellen leer bleibt, und sich an anderen die Farbe anhäuft,
und alles fließt ineinander oder läuft in sich zusammen,
werden aus den leuchtenden Funken lodernde Flammen
und aus dem wunderschönen Lichterspiel, das seine harmlosen Funken sprüht bis an den Rand
wird ein gefährlicher sengender Brand, 
und auch diesen verursachte diese eine unsichtbare Künstlerhand -

Die Hitze dehnt sich aus über den ganzen Raum,
das Atmen fällt schwer und frische Luft erreicht mich kaum,
ich spür' wie das Feuer sich einfach verbreitet,
das in Funken begann und sich nun über den Raum ausweitet,
alles berührt, denn es verteilt sich in alle Seiten -
Doch ich seh' kein Vergnügen und auch keinen wunderschönen Anblick,
aus dem dumpfen 'Klick' wurde ein ohrenbetäubendes Rauschen, das alles andere erstickt,
jedes Mal, wenn die Flamme auflodert und meine vollste Aufmerksamkeit für sich gewinnt,
ein tödliches Werk, ein Werk aus Feuer und Flammen und ich selbst bin die Leinwand,
geführt vom Pinsel dieser bekannten Hand -

Schau zu, wie du alles in Brand setzt mit deinen Worten und Taten,
wie du alles vernichtest und doch noch so viel erwartest,
wie du mich innerlich verbrennst und doch deine Fehler nicht erkennst,
mich in deinem Käfig gefangen hälst, meine Seele beschädigst und mein Leib,
bis von mir langsam aber sicher nichts mehr übrig bleibt -

Ya Allah, sei kein Zeuge meiner Undankbarkeit,
ich warte jeden Tag und jede Nacht auf Deine Gerechtigkeit,
von der ich weiß, sie wird kommen und mich befreien,
an dem Tag, an dem keine Seele die Lasten einer anderen trägt,
und das eigene Herz uns mit seiner bedingungslosen Ehrlichkeit verrät -
Und ich weiß, Du liebst die Standhaften, die Geduldigen, die, die auf Dich vertrauen,
die, die wissen, dass Du uns erlösen wirst und die auf dieses Versprechen bauen,
und dass es schlimmeres auf Erden gibt, keine Erschwernis ohne Erleichterung besteht,
mit der Drangsal die Beruhigung einher geht,
dass von keiner Seele etwas über das hinaus gefordert wird, was sie zu leisten vermag,
und dass er schon bald kommen wird, dieser gefürchtete Tag
und الحمد لله (Alhamdulillah), Du bist bei mir, egal wo ich bin und was ich tue,
und "Wahrlich, im Gedenken Allahs finden die Herzen Ruhe." (13:28)

Und wie das Feuerwerk am Himmel ist auch dieses Feuer-Werk fast tonlos,
sprühende Funken und lodernde Flammen überall, riesengroß,
doch alles, was du hörst, ist nicht einmal dieses dumpfe 'Klick',
und nur Der, der in die Herzen sehen kann, sieht auch diesen Anblick,
denn in Hoffnung auf die Abrechnung an dem einen Tag stecke ich alles ein,
ertrage es mit einem geduldigen Schweigen, fresse es in mich hinein, schließe alles in mir ein,
dein Feuer-Werk, das sich in mir drin abspielt, dieses schreckliche Brennen,
von dem nur Allah weiß und ich, ganz allein.